Die Ausrichtung eines Gebäudes hat einen maßgeblichen Einfluss darauf, wie viel natürliches Licht die Innenräume erreicht. Eine optimale Positionierung sorgt dafür, dass Sonnenlicht tief in das Gebäude dringen kann, ohne dabei Räume zu überhitzen oder zu blenden. Architekten analysieren Sonnenverlauf und Umgebungsstrukturen, um Fenster, Öffnungen und Raumaufteilungen so zu gestalten, dass eine maximale Durchdringung mit natürlichem Licht gewährleistet wird. Besonders wichtig ist dabei auch, auf die Bedürfnisse unterschiedlicher Nutzungen einzugehen, da Arbeits- und Wohnräume variierende Anforderungen an Helligkeit und Lichtqualität haben.
Großzügig geplante Fensterflächen, Oberlichter oder Glasschiebetüren sind klassische Mittel, um Innenräume mit natürlichem Licht zu durchfluten. Doch nicht nur Größe, sondern auch Platzierung und Form spielen eine Rolle. Bodentiefe Fenster holen das Äußere nach innen und eröffnen visuelle Beziehungen zur umgebenden Natur. Gleichzeitig sind Aspekte wie Wärmeschutz, Blendfreiheit und die Möglichkeit zur natürlichen Belüftung bei der Auswahl und Anordnung zu berücksichtigen. Durchdachte Öffnungssysteme schaffen eine ausgewogene Balance zwischen Lichteintrag, Energieeffizienz und Behaglichkeit.
Materialien beeinflussen, wie Tageslicht im Raum reflektiert und verteilt wird. Helle, matte Oberflächen reflektieren Licht sanft, während polierte Materialien zu Reflexionen und blendenden Effekten führen können. Holz, Naturstein oder Lehm tragen nicht nur zur Ästhetik, sondern auch zur Lichtstimmung bei. Ihre Beschaffenheit bestimmt die Atmosphäre im Innenraum und sorgt in Kombination mit direktem und indirektem Tageslicht für eine angenehme, naturnahe Wirkung. Bewusst eingesetzt, verstärken sie den biophilen Charakter eines Gebäudes und tragen zur optimalen Nutzung des natürlichen Lichts bei.